No-Go Digitalisierung? Sprockhövel muss handeln, nicht streiten
Händlern aus Sprockhövel steht die Digitalisierung bis zum Hals. Aber seien wir mal ehrlich: Vor ihr verstecken können sie sich nicht!
Am Montagabend (03.02.) präsentierte die SinkaCom AG ihren digitalen Marktplatz auf einer Händlerveranstaltung der nordrhein-westfälischen Stadt Sprockhövel. Das Marktplatzportal bietet Einzelhändlern und Dienstleistern die Möglichkeit, ihr Geschäft auf eine digitale Plattform auszuweiten und so langfristig Kunden- und Umsatzzahlen zu steigern. Die Wiesbadener IT-Agentur war im Rahmen eines Workshops geladen worden, welcher sich mit der Frage beschäftigte, wie die Mittelstraße Sprockhövels – die beidseitig von Einkaufsmöglichkeiten gesäumte Hauptverkehrsstraße – attraktiver gemacht und dem Leerstand in den geschäftlichen Räumlichkeiten entgegengewirkt werden könne.
Streitfrage: Virtueller Marktplatz
Die Mittelstraße locke aufgrund schwerwiegender Verkehrs- und Parkprobleme kaum Kundschaft an. So das Ergebnis einer Befragung der Bürger Sprockhövels, die die Wirtschaftsförderung der Stadt zur Vorbereitung der Händlerveranstaltung tätigte. Um eines der prägnantesten Probleme der Stadt zu lösen, schlug die SinkaCom AG die Realisierung eines stadteigenen Marktplatzportals vor. Dieses stellt eine Möglichkeit dar, dem innerstädtischen Einzelhandel eine Plattform zu geben. Auf dieser können Händler Produkte und Dienstleistungen anbieten und Bürger diese wiederum ansehen und bestellen.
Auf den ersten Blick eine geeignete Lösung, um die Attraktivität der viel befahrenen, durch die dauerhafte Parkplatzbelegung und nicht gewährleistete Barrierefreiheit schwer erreichbare Einkaufsstraße zu steigern. Doch viele Händler Sprockhövels, die der Veranstaltung beiwohnten, sträubten sich dagegen. Das Internet, so ein teilnehmender Händler, sei ein Unwort, das man – wie die WAZ zitiert – „nicht mehr hören“ wolle. Und einfach sei es schon gar nicht, einen Internet-Auftritt aufzubauen.
Nur geht das Internet nicht mehr weg. Und wer sich darauf einlässt, wird merken: Eine eigene Marktplatz-Seite einzurichten ist so einfach, wie ein Profil auf Facebook zu erstellen.
Unwort „Internet“ – Ist ein Online-Auftritt wirklich nötig?
Aber nicht alle Händler Sprockhövels sprachen sich gegen einen virtuellen Marktplatz aus. Der Wunsch nach einem gelungenen Internet-Auftritt war, genau wie bei den befragten Einwohnern Sprockhövels, da. Sie sahen klare Vorteile in der digitalen Transformation des städtischen Einkaufswesens, um den Anschluss an ein wettbewerbs- und zukunftsfähiges Stadtmarketing nicht zu verlieren.
Über die „City Lab“-Idee, die die SinkaCom AG am Montagabend vorstellte, berichtete auch die Westdeutsche Zeitung. Ferner vermerkte die WZ, es läge an Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeitern, eine profitable Entscheidung bezüglich der Lage Sprockhövels zu treffen.
„Wir haben schon vor Jahren angeboten, uns alle gemeinsam auf einer Online-Plattform zu präsentieren. Aber hier bekommt ja kaum jemand den A… hoch.“ Lutz Heuser (Vorsitzender des Stadtmarketingvereins)
Ein virtueller Marktplatz für mehr reale Kundschaft
Der virtuelle Marktplatz repräsentiert ein zukunftsfähiges Konzept, das für Händler und Bürger gleichermaßen da ist. Das Portal bildet Branchen, Händler, Dienstleister und Angebote auf nur einer Plattform ab – denn aufregende Angebote gibt es überall. Schade ist nur, wenn niemand sie wahrnimmt. Entweder aufgrund von Verkehrsproblemen, oder weil man nicht weiß, dass es sie gibt.
Hier schafft ein Marktplatz Abhilfe und ermöglicht einen virtuellen Schaufensterbummel durch die Stadt. Bewohner können beispielsweise durch das Sortiment einer Confiserie stöbern, den Mittagstisch eines Restaurants checken oder auf Adressen, Anfahrten, Öffnungszeiten und Kontaktdaten zugreifen. Besitzt ein Händler bereits einen eigenen Webshop, kann er über den Marktplatz auf diesen verweisen. Besitzt er keinen, bietet ihm das smarte Portal erstmalig Gelegenheit dazu. Und das ist auch gar nicht schwer.
Die SinkaCom AG begleitet Händler, Einwohner und Verwaltungsmitarbeiter auf ihrem Weg zum digitalen Marktplatz und vermittelt ihnen in Workshops das nötige Know-how, um das Portal eigenständig zu verwalten. Über die Integration des Marktplatzes in eine StadtApp werden dessen Angebote sogar mobil einsehbar. Und der modulare Aufbau der Plattform ermöglicht eine individuelle Zusammenstellung der Funktionen, die eine Stadt oder Gemeinde benötigt, um ihre Attraktivität und Lebensqualität langfristig zu steigern. Ein Verzeichnis der Mittagstische? Aktuelle Stellenausschreibungen? Oder doch der Wohnungsmarkt? All das wird über die Plattform einseh- und verwaltbar.
Und keine Angst vor dem anfänglichen Aufwand: Er lohnt sich. Und wer sich auf die digitale Transformation einlässt, merkt, dass sie uns das Leben nicht erschweren will. Im Gegenteil.